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Mehr von sauberen Autos - Öko-Bonus für Neuwagen schadet der Umwelt

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Beitrag von Altstadtwagen-Neuss Do Feb 02, 2012 3:56 am

Mär von sauberen Autos
Öko-Bonus für Neuwagen schadet der Umwelt

Ob Biosprit oder Öko-Boni: Behördliche Umweltmaßnahmen für ein "sauberes Autofahren" nützen nicht nur nichts, sondern sind sogar schädlich, befinden neue französische Studien.
Der Bonus für Kleinwagen, die weniger Kohlendioxid ausstoßen, hat dem Klima keineswegs genutzt.

Es ist teuer, aufwändig und von zweifelhaftem Nutzen. Das französische Statistikamt Insee lässt keinen guten Faden am Öko-Bonus-System, das Frankreich auf den 1. Mai eingeführt hatte und dessen Prinzip teilweise auch der deutschen KFZ-Steuer als Vorbild diente.

In erster Linie habe der finanzielle Anreiz zu einer Erhöhung der Autoverkäufe geführt, befinden die staatlichen Statistiker. Während der Startphase von Oktober 2007 bis März 2008 kam es zu einem Absatzzuwachs von 7,4 Prozent. Geländewagen und andere Spritfresser mit einem Ausstoß von mehr als 160 Gramm CO2 pro Kilometer wurden mit einem Malus von 750 Euro und mehr belegt; die Verkäufe gingen um 39 Prozent zurück. Kleinwagen mit weniger als 120 Gramm erhielten hingegen einen Bonus von 700 Euros, was zu einem eigentlichen Verkaufsboom von 68 Prozent führte.

Dies erklärt, warum die französische Fahrzeugindustrie für die Maßnahme eintrat. Den Staat kostete sie unter dem Strich 200 Millionen im ersten Jahr, da der Malus für "Dreckschleudern" weniger einbrachte als der Bonus kostete. Und trotz dieser indirekten Subvention nahm die Luftverschmutzung gemäß Insee keineswegs ab.

Im Gegenteil stieg die Gesamtbelastung der Luft wegen der höheren Zahl von Neuwagen in der halbjährigen Startphase um 170.000 Tonnen CO2. Dazu kommen 232.000 Tonnen Produktionsaufwand, da eine Tonne Neuwagen laut Insee 5,5 Tonnen CO2 verbraucht.

Regierung und Fahrzeugindustrie argumentieren heute, dass die Umstellung auf "saubere" Autos eher von langfristigem Nutzen sei. Das Insee zieht aber auch diese Behauptung in Zweifel.

Prognosen sind laut den Statistikern fast unmöglich, weil die Regierung die Bonus-Höhe ändert, und weil die Fahrer ihre Autos in der Wirtschaftskrise länger als üblich behielten. Das Insee hat aufgrund dieser äußeren Einflüsse vier mögliche Szenarien erarbeitet - und in drei von vier Fällen bleibt die Ökobilanz auch langfristig negativ. Im besten Fall – wenn die Boni über die Jahre gleich hoch bleiben - sinkt der CO2-Ausstoss um 0,4 Prozent, im schlimmsten Fall steigt er um 13,7 Prozent. Das Insee nimmt einen Mittelwert als realistisch an.

Biosprit verkürzt die Reichweite

Zu einem ähnlichen Schluss kommt diese Woche zufällig der französische Rechnungshof in einer Studie zu den so genannten Biotreibstoffen, die in Frankreich dem Benzin oder Diesel beigemischt werden. Die Untersuchung war in erster Linie den finanziellen Folgen für die Autofahrer gewidmet, zahlen sie doch im Schnitt etwa zwei bis drei Cents Bio-Zuschlag pro Liter.

Nebenbei kommt der Rechnungshof ebenfalls zum Schluss, dass die Ökobilanz negativ ausfalle: Das Beimischen von Agrartreibstoffen führe dazu, dass ein Autofahrer mit der gleichen Spritmenge nicht mehr 100, sondern nur noch 69 Kilometer weit komme, wenn es sich um Benzin handle, oder 89 Kilometer, wenn er Diesel tanke. Entsprechend höher falle die Luftbelastung aus, meint der Rechnungshof, allerdings ohne genaues Zahlenmaterial zu liefern.


Zuletzt von Mölly am Do Feb 02, 2012 10:20 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet (Grund : Titel geändert)

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